Wettbewerb Sanierung und Erweiterung des Klinikums
Vom Landschaftsarchitekten Ernst Cramer 1968 als eine von drei „Lichtungen“ auf dem ursprünglich bewaldeten Bruderholzhügel konzipiert, hat der Ring aus drei Reihen von Ahornbäumen bis heute seine ruhige Kraft behalten. Unser Entwurf schreibt sich als einfache Form aus zwei versetzten Rechtecken in das bestehende Baumoval ein. Indem der zweigeschossige Sockelbau die Höhe des Baumbestandes übernimmt, wird er zum Bestandteil der Parklandschaft. Im Gebäudeinneren führen drei grosse Innenhöfe als weitere „Lichtungen“ die Landschaft fort. Sie sind über eine großzügig dimensionierte öffentliche Erschließung, die Magistrale, miteinander verbunden. An ihr liegen aufgereiht die Funktionseinheiten des Erdgeschosses.
Auf das Sockelgebäude ist das Bettenhaus aufgesetzt. Die Bettenzimmer sind Ost-West angeordnet. Die zentral gelegenen Infrastrukturräume sorgen für kurze Wege, hohe Effizienz und ermöglichen geringen Personaleinsatz. Die Bettenlifte im Norden verbinden die Pflegegeschosse direkt mit der Radiologie, Intensivmedizin und den Operationsräumen, über die nicht öffentliche Submagistrale sind sie an den übrigen Spitalbetrieb angebunden. Die Besucheraufzüge im Süden führen direkt zur Magistrale und dem Haupteingang.
Die Fassadengestaltung
In Anlehnung an den alten Baumbestand ist die Fassade im Sockelgebäude mit zweigeschossigen, vorgesetzten Pfeilern aus hellem Beton gegliedert. Dahinter verläuft die Fassade in unterschiedlichem Abstand zur Pfeilerreihe: Während sie bei den Eingängen zurückschwingt und ein Vordach entsteht, liegt sie bei geschlosseneren Teilen näher an den Pfeilern. Je nach Orientierung wirkt die Fassade so geöffneter oder geschlossener zur umgebenden Landschaft.
In dem aufgesetzten Hochbau wird das Motiv des Sockelbaus in einer feinmaschigeren Struktur übernommen.
Durch die Trennung von Konstruktion und Fassade ist eine freie Grundrißorganisation möglich.
Systemtrennung
Entsprechend ihrer unterschiedlichen Lebensdauer werden die Komponenten Rohbau, technische Ausstattung und Innenausbau so konzipiert, dass eine möglichst unabhängige Erneuerung der einzelnen Systeme möglich ist: In seiner statischen Struktur ist das Gebäude als Skelettbau mit nichttragenden Trennwänden konzipiert, die Fassade ist vorgehängt, die Leitungsführung erfolgt in gut zugänglichen Schächten.
Umnutzungen
Die Lage der Vertikalerschliessungen, die Gebäudetiefen und die Geschosshöhen sind so gewählt, dass die Anordnung unterschiedlicher Nutzungen mit geringfügigen Anpassungen möglich ist.
Energieverbrauch
Mit der Anordnung der Innenhöfe können die meisten Flächen natürlich belichtet und belüftet werden. Die Volumina sind kompakt ausgebildet.
Sorgfältige Gestaltung
Mit einer sorgfältig ausgeführten, guten Gestaltung steigt die Wahrscheinlichkeit, dass das Gebäude auch in Zukunft noch Wertschätzung erfährt und sorgfältig unterhalten wird.