NACHNUTZUNG COLLINI-CENTER
Stadtklima / Freiraumbezüge
Der bisherige Baukörper riegelt das dahinterliegende Stadtquartier strömungsphysikalisch ab. Die neuen Baukörper wurden daher locker angeordnet und in ihrer Kubatur so optimiert, dass sie von der kühlen Luft des Neckars optimal umspült und Hitzeinseln vermieden werden. Die Freiflächen zwischen den einzelnen Häusern sind so weit als möglich unversiegelt, um die durchströmende Luft abzukühlen und Regenwasser möglichst lange zu binden.
Stadt am Fluss / Verknüpfung zum Neckar
Die aktuelle Verbindung der Neckaruferbebauung ist für Fußgänger, insbesondere aber für den Fahrradfahrer unbefriedigend gelöst. Künftig verbindet eine leicht geneigte Ebene, die sich im sanften Schwung vom Brückenhof bis zum Gewerkschaftshaus zieht, Neckar und Innenstadt. Der Platz zwischen dem bestehenden Wohnturm und der Brückenebene wird über eine Treppenanlage erreicht, die mit integrierten Sitzstufen zum Verweilen einlädt. Der Platz weitet sich zum Fluss hin auf, der Belag kann über das Cahn-Garnier-Ufer und die Schienen der S-Bahn bis an den Damm geführt werden, um die Geschwindigkeit des vorbeifahrenden Verkehrs zu reduzieren und die Anbindung des gesamten Quartiers an den Fluss zu betonen. Eine Terrassierung mit weiterer Sitzmöglichkeit am Neckardamm sollte angedacht werden.
Städtebau allgemein
Die Bebauung des Grundstückes nimmt die Höhen der bestehenden Hochhäuser am Fluss in stark reduzierter Form auf, staffelt sich aber in Richtung Collinistraße ab, um den Bestandsgebäuden ein passendes Gegenüber zu geben. Die Ausbildung der Staffelgeschosse bei drei der vier Stadthäuser folgt dabei dem Höhenverlauf der Bestandsgebäude an der Collinistraße mit erhöhtem Auftakt am Friedrichsring. Die Mehrgeschossigkeit der Bebauung ermöglicht eine reduzierte Versiegelung und bildet gemeinsam mit dem Bestand ein harmonisches, aber dennoch spannendes Gesamtensemble. Alle Gebäude erhalten dabei im Sinne einer optimalen Adressbildung eigene Eingänge, dazwischen befinden sich vielfältige Gewerbeflächen für Cafés und Nahversorger, die die gewünschte Belebung des Quartiers sicherstellen. Um den Wohnturm des Collini–Centers in östlicher und westlicher Seite einzubinden, wird die bisherige Parkmulde überbaut. Die dort befindliche zweigeschossige Kita bekommt eine großzügige Außenanlage, die teilweise überdacht wird und vielfältige Spiel- und Bewegungsflächen auf zwei Ebenen bietet.